Über Konrad Gallei

Leben mit Baumstämmen – Blockhausfieber

Keine Angst, dies ist keine Krankheit, sondern die pure Leidenschaft für ein aus Baumstämmen gefertigtes Haus. Eigentlich müsste diese luxuriöse Wohnvariante Baumhaus oder Baumstammhütte heißen, denn was ein echtes Blockhaus auszeichnet, ist die Verwendung des natürlich gewachsenen Stammes.

Nachwachsender Rohstoff

In Deutschland haben wir ausreichend Waldflächen. Vorwiegend Nadelbäume werden großflächig angepflanzt und sorgen für schnell nachwachsenden Rohstoff, der wieder immer häufiger für den Hausbau entdeckt wird. Die Forstämter nehmen gern ihren Auftrag entgegen und wirtschaftlich gesehen leisten Sie einen Beitrag zur heimischen Konjunktur. Sie benötigen ab 40 Bäume aufwärts ( je nach geplanter Hausgröße ) in guter Qualität ( B – Klasse , in erster Wahl) Fichte, Weißtanne, Douglasie oder Kiefer, möglichst im Winter geschlagen. Besonders empfehlenswert ist das Mondphasenholz.

Warum ein Blockhaus ?

Im Zeitalter von Allergien und Erkrankungen der Atemwege kann es nur ein Zurück zur Natur geben und dies sogar mit der besonderen, edlen Note des Baumstammes und dem Flair des luxuriösen Ambientes.
Schon vor Hunderten von Jahren errichteten die Menschen ihre Häuser aus dem , was sich um sie herum in der Natur befand, z. B. Holz als nachwachsender Rohstoff und Energielieferant . Mit einfachsten Schneidwerkzeugen ist es möglich, aus Baumstämmen Wände, Fenster, Türen, Treppen, die Dachkonstruktion , sowie Mobiliar herzustellen.

Wie haltbar ist ein Blockhaus ?

Es ist erwiesen, dass Blockhäuser viele Jahrhunderte überlebt haben und heute noch in den USA, Kanada, in Skandinavien und in den ost-europäischen Ländern bewohnt werden. Die Stabkirchen der Wikinger Norwegens sind bereits 1000 Jahre alt. Ein Blockhaus ist demzufolge an mehrere Generationen vererbbar.
Die Statik eines Blockhauses kann mühelos von jedem Architekten berechnet werden. Die Basis bildet das größte Quadrat im Baumstammkreisdurchmesser. Ein Blockhaus wird ohnehin aus ästhetischen Gründen stabiler gebaut, als es nötig ist.

Baumstämme brennen schlecht

Entgegen aller Unkereien ist ein aus rund belassenen Baumstämmen gefertigtes Haus brandunempfindlicher als ein Blockhaus aus Kanthözern. Versuche in Kanada haben gezeigt, dass eine Baumstammwand, der sechs Stunden mit einem Flammenwerfer eingeheizt wurde, nur äußerlich verkohlt war. Die Wand fing im Kern der Stämme kein Feuer und brannte nicht ab. Allerdings muss man an dieser Stelle sagen, dass die industriell hergestellten Blockhäuser meist aus gesägten Kanthölzern bestehen, zuzüglich. verwendeter Isolier- und Dämmstoffe, Farb- sowie Lasuranteile und damit sicherlich genauso brandgefährdet sind wie herkömmliche Steinhäuser. Wir reden hier aber über das ursprüngliche Naturstammhaus. Wenn schon ökologisch, dann richtig!

Wie spare ich Baukosten ?

Entscheiden Sie sich für ein gewerbliches Wohnblockhaus, so werden sie kaum kostengünstiger planen können als beim Steinhaus. Im Gegensatz zur gewerblichen Bautechnik ist die Bauweise mit Rundstämmen aufs wesentliche reduziert. Die notwendigen Baumaterialien für den Rohbau sind sehr gering, jedoch abhängig von Größe und Verwendungszweck. Das Wohnhaus sollte klein gehalten werden, denn ein Leben im Blockhaus gestaltet sich anders in der Raumaufteilung als in Steinhäusern. Planen sie aber eine Sauna, eine Garten – oder Jagdhütte, so könnten sie diese sogar selbst bauen. Die Basis bildet ein Punktfundament als einfachste Variante, auf das dann die Baumstammwand aufgesetzt wird. Für ein Gebäude mit 2,5 x 3,5 m Innenmaß betragen die Kosten für die benötigten Baumstämme ca. 1.500,- €. Zur Zeit kostet ein Festmeter Fichtenholz beim Forstamt ca. 50,- bis 60.- €. Der Preis je Festmeter variiert nach Marktlage. Beim Selbstbau fallen die Gebühren für Schulungen und Seminare in Höhe von ca. 2000,- € an, spezielle Werkzeuge, sofern noch nicht im Besitz, sollten mit ca. 2.000,- € veranschlagt werden. Hinzu kommen Fenster, Türen, Fußbodendielen ( natürlich alles aus Holz ), die sowohl professionell hergestellt oder im Eigenbau erfolgen können. Je nach Planung errechnen sich die Kosten.

Was in den Wald hineinschallt, bleibt...

Für den Schallschutz muss nur geringfügig investiert werden. Der Baumstammdurchmesser ist selbst bei kleinen Hütten so dick bemessen, dass Töne kaum horizontal nach außen gelangen. Gegen den Trittschall kann man Korkgranulat und Lehmplatten in den Fußboden oder die Zimmerdecke einlegen.

Im Blockhaus friert man nicht

Für die Wärmedämmung benötigen sie nichts. Oder hatten die Siedler in der kanadischen Wildnis etwa ihre Hütte isoliert ? Nein, das war auch nicht nötig bei Temperaturen bis zu – 50°Celsius. Die Baumwandstärke von mindestens 30cm ( als Minimum ) isoliert ausreichend den heutigen K – Wert Vorschriften entsprechend. Die Wände speichern große Energiemengen und geben sie bereits bei geringen Temperaturänderungen wieder ab. Die Sonnenwärme des Tages wird gespeichert, und während der kühleren Nacht wieder abgegeben. Das Gegenteil geschieht im Sommer, wo die Nachtkühle gespeichert wird und das Haus während des heißen Tages kühlt. Gleichzeitig wird weniger Energie zum Erwärmen des Innenbereiches benötigt. Es kann auf eine aufwendige Zentralheizung verzichtet werden, ein Kachel – oder Kaminofen „schafft“ es durchaus, das Erdgeschoss zu beheizen. Und dann duftet nur pures Holz , vermengt mit dem ewig währenden Harzduft.

Wie schütze ich mein Naturprodukt ?

Zu den holzliebenden Insekten gehört der Holzwurm, Bock oder die Wespe . Schon bei der Lagerung von Baumstämmen muss vorbeugend mit Borax ( Borsalzgemisch, das keine giftigen oder schädlichen Dämpfe abgibt , auch im Brandfall nicht ), die Rindenoberfläche eingestrichen werden. Auch kann eine Pyrethrum – Neemöl - Kombination zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Nachdem vor der Verarbeitung des Stammes die Rinde entfernt wurde, muss auf die Holzwand speziell im Außenbereich, dort, wo das Holz von Wasser angegriffen wird, ein Bläueschutz – Grundieröl gegen fungiziden Befall aufgetragen werden. Bei guter Imprägnierung hat man später bei der Verarbeitung keine Probleme mehr. Dann kann die Verschönerung im Innen, - sowie im Außenbereich mit Leinöl – Lasuren oder Standölen begonnen werden. Wir empfehlen dafür die einzigartigen“ Sehestedter Naturfarben „, die sich herrlich leicht, geruchs-gift- und gasfrei verarbeiten lassen, strahlen, glänzen und schützen. Die verwendeten Zusatzstoffe laden regelrecht zum „Essen“ ein.
Einen perfekten Wetterschutz erreicht man :
1.durch ein mindestens 50 cm hohes Fundament gegen das spritzende Regenwasser oder gegen die Schneefeuchtigkeit
2.durch einen großzügigen Dachüberstand an Traufe und Giebelseite
3.durch eine gute Wasserableitung mittels Regenrinnen- und rohren oder Kette.

Eine Wiese als Dach ?

Ein passender „Hut“ für ein Holzhaus kann selbstverständlich aus Tonziegeln bestehen, doch wer sich schon für das Extravagante interessiert, der sollte sich mindestens für Holzschindeln entscheiden, die auch selbst mit einem Schindeleisen gestochen werden können. Das Schönste aller Dächer ist jedoch das Grassodendach. Alternativ zur Dachfolie nimmt man z.B. Birkenrinde als wasserdichte Unterlage . So liegen die Kosten bei Null. Grassoden werden aus dem eigenem Garten ausgestochen, die erste Lage mit der Grasseite nach unten und die zweite Lage mit der Grasseite nach oben aufgelegt. Jahrelang können sie sich an der „wachsenden Blumenwiese“ auf ihrem Dach erfreuen.
Die Blockhausbautechnik erlebt seit den 70`er Jahren eine neue Renaissance in vielen Ländern der Welt, dank des größten kanadischen Blockhausbaulehrers B. Allan Mackie . In dessen Schule erwarb Konrad Gallei bereits in den 80`er Jahren seine Spezialkenntnisse und vermittelt sie aktuell interessierten Blockhaus – Enthusiasten Deutschlands. Lassen Sie sich beim Schälen eines Baumstammes in die Duftwelt des Waldes versetzen, „streicheln Sie einen geschälten Stamm „ .Bearbeiten Sie ihn mit klassischen Handwerkszeugen und genießen Sie die Langsamkeit beim Bau Ihres Blockhauses, denn der Weg ist das Ziel ! Erleben Sie alles rund um den Baumstamm in einem intensiven Seminar mit Konrad Gallei, der sich seinen Traum vom eigenen Blockhaus erfüllte.

Text: Konrad Gallei und G. Biczysko



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The Winner of Best Log Building Training Program - Europe



Seit Frühjahr 2005 finden in Haunetal Kleinstsägewerk Seminare statt. Damit sind Sie im Wald mobil.

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Aktueller Buchtitel: Blockhaus Leben
Fünf Jahre in der Wildnis von Kanada
Gallei, Konrad;
Hermsdorf, Gaby

Buchcover Blockhaus Leben



Leben mit
Baumstämmen - Blockhausfieber
Informationen und Anregungen zum Bau eines Kanada-Blockhaus
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